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29.05.2020

Ambivalente Auswirkungen und abwartender Blick in die Zukunft

Sonderkonjunkturumfrage E-Handwerk Baden-Württemberg

Die Corona-Krise führt bei den Mitgliedsbetrieben in Abhängigkeit der betrieblichen Ausrichtung zu Beeinträchtigungen. Die Ergebnisse der zweiten Sonderkonjunkturumfrage des Fachverbandes Ende Mai ergeben für das Elektro-Handwerk in Baden-Württemberg auch erste positive Signale.

Die Ergebnisse der ersten Sonderkonjunkturumfrage Ende März ließen eine deutliche Verschlechterung der wirtschaftlichen Situation befürchten. Überwiegend prognostizierten die Betriebe eine Verschlechterung ihrer wirtschaftlichen Situation. Ein Blick auf die aktuellen Umfrageergebnisse zeigt, dass die Betriebe im E-Handwerk die Krise bisher besser bewältigen als prognostiziert.

Positive Tendenzen beim Umsatz
45,2 Prozent der Betriebe verweisen aktuell auf Umsatzverluste, Ende März waren es noch 56,4 Prozent. Eine positive Entwicklung gilt es auch bei den Angaben zum durchschnittlichen Verlust zu verzeichnen. Dieser durchschnittliche Verlust liegt derzeit bei den betroffenen Betrieben bei 31,3 Prozent (1. Befragung 40,9 %). 33,6 Prozent der Betriebe geben zudem an, dass sich die coronabedingten Hygieneanforderungen negativ auf die Umsatzentwicklung auswirken. „Corona“ sorgt weiterhin für betriebliche Einschränkungen in Verbindung mit Quarantänemaßnahmen. So gaben 23,4 Prozent (1. Befragung 17,8 %) der Befragten an, dass sich Personal in Quarantäne begeben musste.

Anstieg bei der Kurzarbeit
Weiterhin reagieren 22,1 Prozent (1. Befragung 23,4 %) der Betriebe in der Krisensituation mit Personalmaßnahmen. Neben dem Abbau von Erholungsurlaub und Arbeitszeitguthaben haben 67,3 Prozent (1. Befragung 48,1 %) der betroffenen Teilnehmer im Betrieb Kurzarbeit eingeführt. Maßnahmen, wie Kündigungen oder vorübergehende Betriebsschließungen, waren auch weiterhin weitestgehend nicht erforderlich.

Staatliche Unterstützung nachgefragt
27 Prozent der Betriebe (1. Befragung 17,0 %) haben in der Zwischenzeit staatliche Hilfe in Anspruch genommen. Davon entfielen 51,7 Prozent (1. Befragung 39,5 %) auf staatliche Zuschüsse, 45 Prozent auf Kurzarbeitergeld (1.Befragung 50,0 %) und 28,2 Prozent (1. Befragung 34,2 %) auf Steuerstundungen.

Lieferengpässe nehmen zu
46,2 Prozent (1. Befragung 29,9 %) der Befragten haben Probleme, Produkte aus der Elektroindustrie zu beziehen. Am stärksten betroffen sind derzeit Produkte aus dem Bereich „Licht und Beleuchtung“ mit 49 Prozent, gefolgt von Gebäudeautomation mit 27,5 Prozent.

Geschäftsklimaindex klettert
Der Geschäftsklimaindex ist nach Ausbruch der Pandemie deutlich eingebrochen, zeigt sich zwischenzeitlich aber erholt. Der Index „stürzte“ bei der 1. Befragung von 87,9 Punkten auf 60,3 Punkte ab. Inzwischen zeigt der Pfeil wieder nach oben und der Index klettert auf 72,7 Punkte. 53,6 Prozent bewerten ihre Geschäftslage mit „gut“ (1. Befragung 37,9 %), 38,8 Prozent mit „befriedigend“ (1. Befragung 44,6 %) und 8,1 Prozent mit „schlecht“ (1. Befragung 17,4 %). Die positive Entwicklung zeichnet sich auch beim Auftragsbestand ab. Verwiesen bei der ersten Befragung noch 45,3 Prozent der Betriebe auf einen Auftragsbestand von lediglich bis zu einem Monat (aktuell 35,4 %), gaben nun bereits wieder 37,2 Prozent eine Auftragsreichweite von zwei Monaten und mehr an (1. Befragung 25,4 %).

Abwartender Blick in die Zukunft
Überwiegend erwarten die Betriebe für die nächsten drei Monate keine Veränderung ihrer wirtschaftlichen Situation (51,6 %). 26 Prozent erwarten eine Verschlechterung, 7,6 Prozent gar eine deutliche Verschlechterung. Lediglich 3,1 Prozent prognostizieren eine Verbesserung.

Fazit
„Ich bin erleichtert, dass sich die zunächst negativen Erwartungen im prognostizierten Ausmaß nicht realisiert haben. Es gibt jedoch Betriebe, insbesondere im industriellen Umfeld und im Bereich des Elektromaschinenbaus, die unverändert massiv von der Corona-Krise betroffen sind. Der abwartende Blick in die Zukunft ist nachvollziehbar, profitiert die Branche weiterhin vom Auftragsbestand der vergangenen Monate; zudem wurden Aufträge vorgezogen. Da dieser Puffer begrenzt ist, kommt es nun maßgeblich darauf an, wie störungsfrei die Krise weiterhin bewältigt werden kann. Erst ab Herbst können wir an der Investitionsbereitschaft der Industrie, Privatkundschaft und öffentlichen Hand sehen, ob das Elektrohandwerk im Südwesten mit einem blauen Auge davongekommen ist“, so FV-Präsident Thomas Bürkle.

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